Wenn Sie Präsentationen halten, werden Sie früher oder später auch in die Situation kommen und anderen Feedback geben, oder selbst Feedback erhalten. Vielleicht sind Sie selbst schon recht erfahren im Halten von Präsentationen und wollen einen Kollegen auch an Ihren Erfahrungen teilhaben lassen. Oder Sie selbst werden von anderen beurteilt. In beiden Fällen gibt es ein paar Dinge zu beachten, damit Feedback geben für alle zu einer angenehmen und hilfreichen Sache wird und auf eine wertschätzende Art und Weise abläuft.
Feedback geben
Vorbemerkungen
Zuerst sollten Sie sich die Frage stellen, warum Sie jemandem Feedback geben wollen. Der Grund sollte natürlich immer sein, dass Sie der betreffenden Person wirklich helfen wollen, und nicht nur, dass Sie Ihre eigene Überlegenheit demonstrieren. Ich habe mich immer an den Grundsatz gehalten, niemals ungebeten Feedback zu geben. Feedback, also eine Rückmeldung oder meine eigene Meinung, gebe ich nur dann ab, wenn ich die betreffende Person wirklich gut kenne, oder wenn es ausdrücklich erwünscht ist. Ich denke, dass wir nicht einfach anderen ungefragt unsere Meinung aufdrängen sollten.
Objektiv bleiben
Eine Einstellung, der ich sehr deutlich bei Toastmasters begegnet bin, ist es, immer objektiv zu bleiben. Das heisst, beschreiben Sie, was Sie wahrgenommen haben, ohne es zu beurteilen. Sie könnten sagen: „Du musst lauter sprechen“. Aber damit geben Sie bereits eine Anweisung und beurteilen das Erlebte. Wenn Sie hingegen sagen: „Ich habe dich akustisch schlecht verstanden“, geben Sie eine Tatsache wider und überlassen es Ihrem Gegenüber, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Sollte Ihr Gesprächspartner darauf eingehen, so können Sie ja immer noch den Vorschlag äußern, evtl. lauter zu sprechen.
Das Positive zuerst
Ich denke, dieser Punkt versteht sich von selbst. Wie in allen Bereichen des Lebens, zählt der erste Eindruck. Wenn wir sofort kritisiert und niedergemacht werden, gehen wir sofort in eine Abwehrhaltung und blockieren. So sind wir nicht mehr bereit, die Kritik sachlich zu bewerten und uns zu verbessern.
Wenn Sie Feedback geben, beginnen Sie immer mit einer positiven Bemerkung. Zwingen Sie sich dazu, unbedingt zuerst etwas Positives zu erwähnen. Sollte es Ihnen wirklich schwer fallen, können Sie immer noch sagen „Ich fand gut, wie du deine Meinung gesagt hast“. Mit dieser positiven Grundeinstellung wird jedes Gespräch besser.
Wenn Sie das Thema noch weiter vertiefen wollen, empfehle ich Ihnen mein Buch „Trickreich präsentieren*“ mit vielen praktischen Beispielen und Anekdoten rund um gelungene Präsentationen.
Spezifisches Feedback
Wann immer möglich, sollte Ihr Feedback so detailliert wie möglich ausfallen. So können Sie Ihrem Gegenüber viel besser helfen. Eine pauschale Aussage, wie „Das waren zu viele Folien“ ist da wenig hilfreich. Werden Sie präziser und sagen z.B. „Bei der Einleitung waren meiner Ansicht nach die Folien über xx nicht unbedingt notwendig.“
Ihr Gegenüber merkt so auch, dass Sie aufmerksam zugehört haben und sich mit dem Thema beschäftigt haben. So werden Sie evtl. in Zukunft wieder als Experte gefragt sein.
Wenn Sie Ihrem Gegenüber wirklich helfen wollen, achten Sie auch auf die nicht ganz so augenscheinlichen Faktoren. Schärfen Sie Ihren Blick für Details und die richtige Inszenierung. Ein paar Gedanken dazu finden Sie in diesem Beitrag.
Feedback erhalten
Um Feedback bitten
Wenn Sie wirkliches Interesse daran haben, Ihre Fähigkeiten zu verbessern, fragen Sie unbedingt selbst nach Feedback. Am besten besprechen Sie schon vorher, auf was einzelne Personen achten sollen, damit diese Ihnen gezielt Feedback geben können. So kann z.B. einer auf den Inhalt, ein anderer auf die Stimme usw. achten. Suchen Sie sich dazu die Personen aus, deren Meinung und Erfahrung in diesem jeweiligen Bereich Sie vertrauen.
Alles aufnehmen
Grundsätzlich ist jede Rückmeldung wertvoll. Sie sollten niemals eine Kritik von vorneherein abweisen, nur weil Sie Ihnen nicht gefällt oder von der falschen Person kommt. Jeder hat seine individuellen Erfahrungen und Fachkentnisse und manchmal bekommen wir von Leuten, bei denen wir es nicht erwarten würden, die wertvollsten Anregungen.
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